Bauen mit Trapez- und Wellprofilen

Das Bauen mit dünnwandigen Flächenbauelementen aus Metall gehört zu den herausragenden Bauweisen der jüngeren Vergangenheit, deren Ursprung bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück geht, deren Durchbruch aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelang. Seit dem Ende der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts, dem Beginn der Anwendung von abgekanteten und später im Rollformverfahren hergestellten Trapezprofilen, hat sich das Bauen mit dünnwandigen Flächenbauelementen aus Metall in einer kaum möglich gehaltenen Weise durchgesetzt. Seitdem prägen Trapez- und Wellprofile zunehmend das Erscheinungsbild von Industrie- und Landwirtschaftsbauten und finden auch schon Anwendung im privaten Wohnungsbau. Neben dem Raumabschluss bilden Trapezprofile in Dach- und Wandkonstruktionen auch die lastabtragende Ebene und leiten die äußeren Einwirkungen wie Wind- und Schneelasten in die Unterkonstruktion ab. Die nachgewiesene Wirtschaftlichkeit für die Erstellung und Nutzung von Gebäuden und die besonderen Vorzüge für eine anspruchsvolle architektonische Gestaltung schätzen Bauherren und Architekten im gleichen Maße.



Trapezblech aus Stahl

Stahltrapezbleche sind tragende raumabschließende Bauelemente. Die Profile werden im Allgemeinen aus Stahlblech, Stahlsorte S 280 GD, S 320 GD und S 350 GD nach DIN EN 10326 durch Kaltumformen hergestellt. Die Trapezbleche aus Stahl haben im kontinuierlichen Schmelztauch-Verfahren hergestellte Überzüge aus Zink (Z 275), Zink-Aluminium (ZA 255) und Aluminium-Zink (AZ 185) Die Blechdicken liegen im Allgemeinen zwischen 0,5 mm und 1,5mm. In Abhängigkeit von den jeweiligen Einsatzbedingungen am Bauwerk ist das Trapezblech aus Stahl mit einer zusätzlichen Kunststoffbeschichtung versehen, deren Art und Dicke durch die Korrosionsschutzanforderungen bestimmt werden. Die Anwendung der Stahltrapezprofile in Dach-, Wand- und Deckensystemen ist durch die Norm für Stahltrapezprofile DIN 18807 Teil 1 und Teil 3 geregelt. Die Bemessungswerte sind für jedes einzelne Profil und jede Bleckdicke entweder durch Traglastversuche nach DIN 18807 Teil 2oder rechnerisch gemäß DIN 18807 Teil 1 ermittelt. Der Einsatz von Verbunddeckenprofilen im Geschoßdeckenbau bedarf einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.



Trapezblech aus Aluminium

Seit 1897 bewährt sich Aluminium auf dem Kuppeldach der Kirche San Gioacchino in Rom. Aluminium - der Werkstoff ohne Grenzen! Überall dort, wo es auf lange Lebens­dauer, flexible und ästhetische Gestaltung, ökologische Verantwortung und res­sourcenschonende Anwendung ankommt, ist Aluminium der Werkstoff der Wahl. Ausgangswerkstoffe für Trapezblech aus Aluminium sind Bänder und Bleche nach DIN EN 485 Teil 2. Ohne besonderen Nachweis gelten die Legierungen EN AW 3103 (AlMn1), EN AW 3004 (AlMn1Mg1), EN AW 3104 (AlMn1Mg1Cu), EN AW 3005 (AlMn1Mg0,5) und EN AW 5005 A (AlMg1 (C) mit einem Mindestwert der 0,2 %-Dehngrenze von 165 N/mm² als geeignet. Die Blechdicken liegen im Allgemeinen zwischen 0,5 mm und 1,2 mm. Die Anwendung der Aluminiumtrapez- und Aluminiumwellprofile und ihre Verbindungen in Dach- und Wandsystemen sind durch die Norm DIN 18807 Teil 8 und 9 geregelt. Die Bemessungswerte sind für jedes einzelne Profil und jede Blechdicke entweder durch Traglastversuche nach DIN 18807 Teil 7 oder rechnerisch gemäß DIN 18807 Teil 6 ermittelt. Der Einsatz von Sonderprofilen in Dach- und Wandsystemen bedarf einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung.



Trapezblech mit Antikondensat- bzw. Vliesbeschichtung

Bei bestimmten raumklimatischen Bedingungen besteht in Abhängigkeit von den Außentemperaturen bei Metalldächern ohne Wärmedämmung die Gefahr einer Kondensatbildung. Die Kondensatbildung ist darauf zurückzuführen, dass sich die wärmere und wasserdampfhaltigere Innenluft an den Trapezblechen abkühlt. Analoge Vorgänge können auch bei Fassadenkonstruktionen auftreten. Einen effektiven Schutz gegen abtropfendes Kondensat bilden einseitig mit einem Vlies oder einer Antikondensatbeschichtung versehene Trapezbleche. Neben dem Schutz vor Kondenswasser weisen die beschichteten Trapezbleche ein gewisses Maß an Schalldämpfung auf. Bei Hagel oder starkem Regen tritt eine dämpfende Wirkung ein. Je nach Schichtdicke und Frequenz der auftretenden Schallwellen erreichen die Trapezbleche eine Schallabsorption von 5 bis 30%. Trapezbleche mit einer Antikondensat- bzw. Vliesbeschichtung sind universell für Dächer und Fassaden mit tageszeitlich bedingter Kondensatbildung einsetzbar, beispielsweise bei:



Trapezblech bombiert oder knickgerundet

Trapezprofile und Wellprofile können bis zu gewissen Profilhöhen auch als Bogen geliefert werden. Hierbei unterscheidet man zwei Fertigungsverfahren. Zum Einen eine querschnittsverändernde Formgebung auch Knickrundung genannt und zum Anderen die kontinuierliche Wölbung der Trapez- und Wellprofile auch Bombierung genannt. Die Herstellung des Bogens erfolgt werkseitig, wobei in Abhängigkeit des gewählten Profils und von der Blechdicke minimale Radien und minimale und maximale Profillängen eingehalten werden müssen. Als Konstruktionselement finden bombierte Trapezbleche in Dach- und Wandsystemen vielfältige Einsatzmöglichkeiten z.B. bei Eckausbildungen, Attiken oder gewölbten Dachflächen.



Trapezblech mit Akustiklochung

Wenn besondere Anforderungen an die Akustik eines Gebäudes gestellt werden, können Trapezbleche, Wellbleche und Kassettenprofile mit einer Perforation versehen werden. Bei dem Einsatz perforierter Trapezbleche ist zu berücksichtigen, dass sich die zulässigen Belastungen und die Durchbiegung ändern. Mit gelochten Profiltafeln werden dem Architekten und Designer weitere Gestaltungsmöglichkeiten für Fassaden und dem Innenausbau angeboten. Im zunehmenden Maß finden Trapezbleche mit Lochung neben dem Einsatz als Akustikprofil Anwendung bei der Fassadengestaltung, Balkonbekleidungen, Unterdecken, Treppengeländern und im Messe- und Möbelbau.




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